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Entrepreneurship im jungen Alter: Es ist nie zu früh, um anzufangen

Als Schüler oder Schülerin ein eigenes Startup gründen? Junge Entrepreneure zeichnen sich nicht nur durch Innovation und Einfallsreichtum aus, sondern glänzen oft durch ihr Durchhaltevermögen und Stärke, was sie besonders wichtig für unsere Zukunft macht. Schüler:innen für das Thema Entrepreneurship zu begeistern, ist das Ziel der Youth Entrepreneurship Week, in der sie vier Tage lang an ihrer eigenen Startup-Idee arbeiten dürfen. Christian Berger und Konstantin Wiesenbauer berichten von ihren Erfahrungen als Trainer bei diesen Wochen und beeindruckenden Startup-Ideen von Schüler:innen.

Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Von Elon Musk bis zu Bill Gates – es gibt viele Beispiele von erfolgreichen Unternehmer:innen, die sehr früh (wenn auch nicht immer sofort erfolgreich) angefangen haben. Know-how oder Fähigkeiten werden mit der Zeit erlangt – wichtig ist vielmehr, dass man das passende Mindset zum Gründen hat, engagiert ist und zielorientiert plant. Es gehören viel Mut, aber auch ein bisschen Optimismus dazu, um etwas Neues zu starten. Jedoch spricht nichts dagegen, sich schon in der Schule Gedanken zu machen, wie man seine Leidenschaft zu einem Geschäftsmodell entwickeln könnte. Da die Jugend ganz anders denkt als die Generation vor ihnen, kommen sie oft auf Innovationen, die unsere Welt neu formen können. 

Trotzdem sollte nicht unterschätzt werden, wie wichtig die Unterstützung und der Rückhalt der eigenen Familie für minderjährige Gründer:innen ist. Diese müssen ihren Kindern den nötigen Freiraum geben, damit diese sich entfalten können, gleichzeitig fungieren sie aber auch als Auffangsystem, wenn etwas mal nicht so gut läuft wie geplant. Natürlich ist es begrüßenswert, wenn sich die Eltern in dem Metier des Kindes oder in der Gründerszene auskennen, es ist aber kein Muss. Wenn sich Jugendliche für etwas interessieren, bilden sie sich automatisch darin weiter. Außerdem sind mit der richtigen Anleitung auch die kompliziertesten Wirtschaftsthemen kein Problem für sie. Diese Wissbegierigkeit macht sie so wichtig für unsere Zukunft! Das Internet ermöglicht es ihnen nicht nur, Information zu sammeln, sondern auch ihre Ideen gleich selbstständig zu vermarkten. Mit dem richtigen Mindset können junge Gründer:innen sehr erfolgreich werden. Wichtig ist hier, sich schaffbare Ziele zu setzen und diese niemals aus den Augen zu verlieren.

“Man sieht, wie sehr die Schüler:innen für ihre Ideen brennen und selbst merken, wie viel Energie in ihnen steckt.”

Österreicher:innen schon in jungem Alter vom Thema Entrepreneurship begeistern und ihnen die Möglichkeit geben, selbst ein “Entrepreneurial Mindset” zu entwickeln – das ist die Vision der Youth Entrepreneurship Weeks. Bei dem viertägigen Programm entwickeln Schüler:innen nicht nur Fähigkeiten, die ihnen bei einer späteren Unternehmensgründung helfen können, sondern vor allem viel Selbstvertrauen, Mut und Motivation, ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Über 1800 Schüler:innen von mehr als 55 Schulen nahmen 2021 an solchen Entrepreneurship-Wochen teil, in denen sie in Workshops selbstständig an der Entwicklung ihrer Ideen arbeiteten. In der Steiermark alleine starteten Schüler:innen der BHAK Judenburg, BHAK Fürstenfeld, BHAK/BHAS Hartberg, HLW Leoben und HLW Feldbach in das unternehmerische Abenteuer.  

Christian Berger und Konstantin Wiesenbauer waren Trainer bei mehreren Entrepreneurship-Wochen in der Steiermark. Dabei konnten sie von ihren eigenen Erfahrungen als junge Gründer von Gratos, einer Plattform für generationenübergreifende IT-Unterstützung, Gebrauch machen. Im Interview erzählen sie, warum sie ihr Wissen an Schüler:innen weitergeben, was sie bei den Entrepreneurship-Wochen nervös machte, und warum man Angebote von Vereinen wie die des Ideentriebwerk als junge Gründer:innen besonders nützen sollte. 

Eine Schulklasse bei der Youth Entrepreneurship Week. (Foto: AustrianStartups)

Konstantin, Christian – warum habt ihr als junge Gründer eigentlich als Trainer bei der Youth Entrepreneurship Week mitgemacht?

Christian: Unser Unternehmen Gratos ist selbst aus einem ganz ähnlichen außerschulischen Format entstanden, als wir noch Schüler waren. Wir hatten dabei super viel Spaß und haben gesehen, was so eine unternehmerische Erfahrung im jungen Alter bewirken kann. Als wir mit unserem Direktor Kaffeetrinken waren und er uns von der Youth Entrepreneurship Week erzählt hat, wussten wir: Wir wollen da mitmachen.

Konstantin: Dem kann ich nur zustimmen! Wir haben in der Zeit sehr coole Leute getroffen, und wurden sowohl von Mentor:innen und Trainer:innen als auch anderen Teilnehmenden inspiriert und motiviert. Genau das wollten wir einfach weitergeben und direkt an Schulen mit Schüler:innen Ideen entwickeln.

Als frühere Teilnehmer einer ähnlichen Woche hat man vielleicht auch nochmal eine wichtige “Teilnehmer- Perspektive”, die man mitbringen kann. Wie war die Youth Entrepreneurship Week auf der anderen Seite, als Trainer? 

Konstantin: Natürlich ist man ist am Anfang auch selbst bisschen nervös. Wer weiß ob man schafft, das Wissen wirklich so weiterzugeben. Aber nachdem wir mit den Schüler:nnen ins Thema gekommen und gemeinsam mit ihnen an ihrer Problemstellung gearbeitet haben, kamen sie einfach voll in den Flow. Dann sieht man, wie sehr die Schüler*innen für ihre Ideen brennen und selbst merken, wie viel Energie in ihnen steckt. Es gab einige, die sich noch nach der Projektarbeit privat getroffen haben und bis in die Nacht weitergearbeitet haben. Wenn das so läuft, dann denkt man sich schon: “Cool, hab ich doch was richtig gemacht”.

Christian: Ein Highlight für mich war ein Team, das noch während der Woche schon super viele externe Leute angeschrieben hat. Die haben schon begonnen, Finanzierung, Partnerschaften und Expertise anzufragen. Wenn man sieht, dass man die Leute richtig für Entrepreneurship begeistern kann – das war schon sehr bereichernd. Wir haben am Ende auch oft gefragt, wer sich jetzt vorstellen kann, seine eigene Idee zu entwickeln. Wenn dann mehr als die Hälfte der Hände hoch gehen, wenn es am Anfang vielleicht nur eine oder zwei waren, ist das echt auch ein Highlight.

In vier Tagen erarbeiten Schüler:innen innerhalb des Unterrichts ihre eigene Startup-Idee. (Foto: AustrianStartups)

Ihr wart selbst bei einigen Wochen als Trainer aktiv. Gibt es Ideen, die euch besonders in Erinnerung geblieben sind?

Konstantin: Ein Team wollte Busverbindungen in eher dörflichen Gegenden verbessern und daraufhin einen neuen Busfahrplan erstellen. Die haben jetzt sogar schon Gespräche mit verschiedenen öffentlichen Institutionen. Das Team kontaktiert mich auch jetzt noch ab und zu und fragt nach Tipps oder möchte sich einfach nur austauschen.

Christian: Team Robocycle hat einen Roboter für Parks designt, der mit Infrarotstrahlung Müll identifiziert, diesen dann aufsammelt und abschließend richtig recycelt. Die hatten wahnsinnig viel Ahnung von der Thematik und haben auch einen richtig coolen Prototypen gebaut. Da war ich sehr beeindruckt. Auch an ein Frühwarnsystem für Waldbrände erinnere ich mich immer wieder gerne.

Zum Abschluss: Ihr selbst habt noch in der Schule begonnen. Was würdet ihr jungen Menschen mitgeben, die selbst gründen möchten?

Christian: Legt einfach mal los, man kann schon ganz jung anfangen! Oft kann das sogar ein Vorteil sein: Wenn man jung ist, drückt jemand auch schnell mal ein Auge zu, wenn was nicht so gut läuft. Und sucht Unterstützungsmöglichkeiten! Es gibt viele Förderprogramme und Verzahnungsangebote, wo man auch als junge Person ganz viel Hilfe bekommen kann.

Konstantin: Genau, nutzt den Kontakt zu dem Ökosystem! Das haben wir selbst am Anfang zu wenig genützt, da sind wir auch schon mehrmals unnötig auf die Nase gefallen. An Orten wie dem Ideentriebwerk finden sich viele Leute mit irrsinnigem Wissen, die das auch gerne an junge, motivierte Leute weitergeben. Das ist oft der Schlüssel zum Erfolg, und es macht wahnsinnig viel Spaß.

Die Youth Entrepreneurship Weeks werden von den Vereinen IFTE und AustrianStartups organisiert, und vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und der Wirtschaftskammer Österreich unterstützt. 2022 gehen die Youth Entrepreneurship Weeks in eine neue Runde, und möchten mit noch mehr Wochen an noch mehr Schulen Jugendlichen in ganz Österreich eine große Portion Mut und Wirkungskraft mitgeben. 

Mehr Infos zur Youth Entrepreneurship Week findet ihr hier: https://www.entrepreneurshipwoche.at

Dieser Blogpost ist in Kooperation mit AustrianStartups und IFTE entstanden. 

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Elisabeth Temmel

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