von Johannes Klöppner, Pia Schulz und Isabella Zick
In seinem Leben hat jeder Mensch hin und wieder eine Idee. Diese Ideen sind anfangs roh und scheinen auf den ersten Blick fast unmöglich umsetzbar. Die 60 Teilnehmer des Startup Playground 2017 haben sich davon nicht abschrecken lassen und ein ganzes Wochenende daran gearbeitet, ihre Ideen in Startups zu verwandeln.
Tag 1 – die Idee wird entwickelt
Gerade werden noch die letzten Makava Flaschen in den Kühlschrank eingeräumt, da trudeln auch schon die ersten Teilnehmer des SPG im Spacelend ein. Nachdem sich alle eingefunden haben, geht es auch schon los. Matea Acimovic, Gründerin von Look Around What I Found, erzählt, wie sehr sich ihr Leben seit dem Startup Playground 2016 verändert hat und motiviert für das bevorstehende Wochenende. Dabei leistet sie gute Arbeit und überzeugt noch einige Teilnehmer, spontan Ideen zu pitchen, die sie eigentlich für sich behalten wollten. Insgesamt 21 Ideen werden am ersten Tag gepitcht, damit stellt der SPG17 einen neuen Rekord auf.
Nach den Teambuilding-Übungen bleiben ganze 17 davon erhalten und werden fleißig überarbeitet. Momentan geht es den Teams noch darum, ihre Ideen zu konkretisieren und alle freuen sich schon auf das Feedback der Mentoren am nächsten Tag. “Ich hoff’ auf neue Ideen, Spaß, Produktivität und darauf, dass ich viele neue Kontakte knüpfen kann”, sagt Bettina Sturmann als Mitwirkende bei motivation2go, “und natürlich erwart’ ich, dass ma g’winnen.” Nach einem stärkenden Abendessen gibt es auch schon den ersten Workshop, in dem Wolfgang Knöbl, Lehrender am Studiengang Innovationsmanagement der FH Campus 02, erklärt, wie man einen Business Model Canvas richtig erstellt. Direkt danach beginnen die Teams damit, an ihren eigenen Canvases zu feilen. Dank Red Bull, die verschiedenste Sorten ihres Energydrinks gesponsert haben, kann bis in die frühen Morgenstunden produktiv gearbeitet werden.
Tag 2 – Weiterentwicklung mit Mentoren
Nach dem Frühstück geht es am nächsten Tag gleich weiter mit dem zweiten Workshop zum Thema Finanzierung, der von Vijay Kumar Verma, Senior Innovation Consultant beim Science Park Graz, gehalten wird. Da die Mentoren schon direkt nach dem Mittagessen eintreffen, wird unermüdlich weiter an der Umsetzung der Startup-Ideen gearbeitet.
Erstmalig hatten die Mentoren jeweils eine Wild Card, die ihnen ermöglichte, ein Startup auszusuchen, welches sie unbedingt coachen wollten. Dabei überzeugt Shelp, die Idee von Markus Liebeg und Justin Rodriguez, gleich zwei Mentoren. Nach der Wild Card Vergabe der ersten Slots kämpfen die verbliebenen Teams regelrecht um die Mentoren. Zum Glück hat am Ende jedes Team zumindest eine Session ergattert. Ohne Pause geht es weiter in die Sessions, danach wird weitergearbeitet.
Es ist Samstag, 21:01 Uhr, überall liegen zerknüllte Post-Its und leere rote Hornig-Kaffeebecher, deren letzte Kaffeelacken noch erahnen lassen, was an diesem Ort wohl an Energie geflossen sein muss. Während im Arbeitsbereich noch Business Models nach den Anregungen und Tipps der Mentoren überarbeitet werden, ertönen im Workshop-Raum emotionale Aufschreie. Die Mario Kart Challenge hat begonnen. Denn nach den vergangenen eineinhalb Tagen ununterbrochener Konzentration und schweißtreibender Arbeit haben sich unsere 60 ambitionierten Startup-Gründer von morgen eine Entspannungspause wirklich verdient. Die Anzahl der Challenge-Teilnehmer ist zwar leider begrenzt, aber unser Kommentatoren-Duo Michael und Karl machen jedes Rennen zum absoluten Spektakel und garantieren so auch den zahlreichen Zuschauern auf der Tribüne Spaß und machen den Abend für uns alle unvergesslich.
Der Hauptgewinn der Mario Kart Challenge geht dann am Ende an Simone Franza, der gemeinsam mit Tim Kett an der Startup Idee Quilivery arbeitet. “Ich habe heute zum ersten Mal in meinem Leben Mario Kart gespielt.”, sagt der Südtiroler, überrascht von seinem Sieg. Während die einen trinken, tanzen und feiern, arbeiten die anderen immer noch fleißig daran, ihre Idee-Rohlinge in wertvolle Startup-Diamanten zu schleifen. Die Produktivität mancher Teams überrascht sogar erfahrene Mitglieder des IdeenTriebwerk Graz.
Tag 3 – die Idee wird zum Startup
Ein erfolgreiches Wochenende neigt sich dem Ende zu. Nur noch wenige Stunden bleiben den 17 Teams bis zu den Pitches. Darum geht es auch den gesamten letzten Tag. In einem letzten Workshop gibt Wolfgang Deutschmann, Geschäftsführer von Green Rocket, einer der erfolgreichsten Crowdfunding-Plattformen, den Teams die wichtigsten Ratschläge, um die Jury in den Final Pitches von sich zu überzeugen. Bis zum Eintreffen der Zuschauer um 16:00 Uhr wird auf Hochdruck an den Präsentationen gearbeitet und die Pitches geprobt. Stefan und Verena, die auch dieses Jahr die Veranstaltung moderieren, gehen auf die Bühne und starten das Finale der Veranstaltung mit der Vorstellung der Jury. Dieses Jahr haben sich Katharina Ehrenfellner (CONDA), Herbert Gartner (eQventure), Martin Pansy (Up To Eleven), Clemens Pegritz (weXelerate), Herwig Rollett (Business Angel Institute) und Andreas Schwarzenbrunner (Speedinvest) dazu bereit erklärt, die Startups zu bewerten und die Gewinner für unsere Preise zu küren.
Die Teams haben jeweils 4 Minuten Zeit, um ihr Startup vorzustellen und Jury sowie Publikum zu überzeugen. Wer länger als die vorgegebene Zeit braucht, wird von hipper Dubstep-Musik übertönt. Danach dürfen die Jurymitglieder Fragen an die Präsentierenden stellen.
Hat der Pitch gerockt? Das entscheidet auch das Publikum via Feedbackr-Abstimmung sofort nach dem Pitch. Bei diesem Voting wird auch der Gewinner des Community-Preises bestimmt.
Nachdem alle Startups präsentiert haben, gibt es eine kurze Verschnaufpause, bevor die spannende Siegerehrung beginnt.
Der Gewinner des Community-Preises ist FreeYourMusic, eine Musikplattform, die Kunstschaffende und Fans verbindet. FreeYourMusic kann sich unter anderem über Tickets für das Fifteen Seconds Festival 2018 freuen. Sieger des Up To Eleven Special Prize für das beste digitale Startup ist MYP (Manage Your Production), die Archivdatenbank für die Kunstszene, von Victoria Dejaco. Den CONDA Special Prize, der ein Crowdfunding Beratungspaket beinhaltet, gewinnt Orbitalfit, deren Ziel die optimale rundum Präsentation von Sporttechniken per App ist. Connect, ein soziales Virtual-Reality Netzwerk von e.com aus Graz, gewinnt den weXelerate Preis und darf deswegen schon für den 2. Batch des Accelerator-Programms von weXelerate planen.
Gewinner des Hauptpreises, dem Startup Award, ist das Gründerduo Daniel Benkenstein und Oskar Bechtold. Ihre Startup-Idee Masterplan überzeugte die Fachjury und wird in Zukunft Kunden helfen, IT-Fragen präzise zu formulieren um den Aufwand von IT-Dienstleistern zu senken.
Nach der Siegerehrung wird noch fleißig bei Sandwich und Bier “genetworkt”. Bald danach gehen jedoch alle heim, denn am nächsten Tag geht die Arbeitswoche wieder los. Nach zweieinhalb Tagen harter Arbeit freuen sich unsere Teilnehmer sicher schon aufs Bett.
Special Thanks
Dieses unglaubliche Wochenende der Superlative wäre ohne die Hilfe unserer vielen Sponsoren und Netzwerkpartner nicht möglich gewesen. Deshalb vielen Dank an unsere Sponsoren, Preisgeber und Netzwerkpartner, die uns zur Seite standen! Besonders möchten wir dabei Up to Eleven, die Energie Steiermark, den Science Park Graz, den aws Gründerfonds, Graz Wirtschaft, sowie Bytepoets hervorheben.
Weiteren Dank gilt der SFG, Conda, DerBrutkasten, dem Fifteen Seconds Festival, Studo, weXelerate, CTG, Karma Consulting, Junge Wirtschaft Steiermark, feedbackr, AustrianStartups, Groox Filmproduktionen, Das Gramm und den Wirtschaftsbund Steiermark.
Auch vielen Dank an unsere tollen Mentoren und Jurymitglieder, die uns über dieses wunderbare Wochenende begleitet haben.
Für das leibliche Wohl waren diesmal Dean and David, der Buchenschank Reiß sowie Martin Auer zuständig. Dass an diesem langen Wochenende niemand durstig oder müde wurde, ist J. Hornig, der uns mit Kaffee und Coldbrew versorgte sowie Makava, Red Bull und Diesel Sports zu verdanken.
Natürlich wäre das ganze Wochenende nicht ohne unser supertolles Team möglich gewesen, das wochenlang daran gearbeitet hat, den Startup Playground zu ermöglichen. Vielen Dank deshalb an Andreas, Stefan, Xiaoao, Werner, Lena, Leni, Denise, Verena, Stefanie, Laura, Gabi, Michael, Anna, Karl, Isabella, Isabel, Pia und Johannes.