Von unserem Startup Playground direkt auf einer Rakete ins Ohr: Wir haben das nachhaltige Startup Schau aufs Land getroffen und durften mit ihnen über ihr Kennenlernen am Startup Playground, ihr Zusammenfinden als Team und über die größten Learnings als Startup sprechen!
Leonard Röser, Karin Gruber-Steffner und Christian Gruber-Steffner erzählen von ihren Erfahrungen und ihrer Idee, Campingreisende mit landwirtschaftlichen Betrieben zu vernetzen und dadurch neue Stellplätze zu schaffen.
Zuallererst: Wie seid ihr auf die Idee Schau aufs Land gekommen?
Leonard: Ich bin sozusagen der Initiator von Schau aufs Land. Ich habe meine Masterarbeit über nachhaltigen Tourismus geschrieben und gemerkt, dass das noch nicht wirklich thematisiert wird, vor allem wenn es um nachhaltige Campingreisen geht. Dadurch ist die Idee dahinter entstanden.
Karin: Und ich bin durch den Startup Playground auf Leonard gekommen. Er hat dort seine Idee präsentiert und wir haben daraufhin am Playground zusammen an der Idee weitergearbeitet. So ist das ganze dann entstanden und nun sitzen wir hier und machen es als Unternehmen.
Ihr habt euch ja alle durch das Ideentriebwerk kennengelernt und habt mittlerweile schon bei 2 Minuten 2 Millionen gepitched. Die Frage jetzt an euch: Wo war bei euch der Punkt, wo ihr gesagt habt “Das wird jetzt Schau aufs Land”?
Leonard: Ich arbeite seit Abschluss meines Masters an der Idee, Campingreisen ein Stück nachhaltiger zu gestalten und bin dann irgendwann auf das Konzept “Reisende und landwirtschaftliche Betriebe zusammenzuführen” gestoßen. Jedoch musste ich mir schnell eingestehen, dass das da ist – außer ein Team. Die Teilnahme am Startup Playground war dafür genau das Richtige, denn dort lernte ich Karin kennen und gleich darauf setzten wir uns mit Christian zusammen und führten die ersten Gespräche. Man kann also sagen, dass es von dem Tag weg schon sehr konkret war.
Karin, du warst eine Teilnehmerin bei unserem Startup Playground. Eine Frage an dich: Wie bist du auf die Idee gekommen, dort mitzumachen?
Karin: Eigentlich durch Christian; ich habe ihn auf einen Startup Spritzer begleitet und dort vom Startup Playground erfahren. Ich habe mich dann sehr spontan für das Event eingeschrieben und so fing das alles an. Ich hatte jetzt nicht die Erwartungen, dass sich daraus ein Startup ergeben würde, aber es hat alles von Anfang an gepasst und ist dann einfach so passiert.
Christian, wie war dein Einstieg in Schau aufs Land?
Christian: Es war eigentlich ganz lustig, ich war zu der Zeit im Unternehmensgründerprogramm und wollte mich in meiner eigentlichen Branche – Digitale Medien und Content Produktion – selbstständig machen und nur nebenbei Camper vermieten. Ich war sogar schon auf der Suche nach einer Garage in Graz und bin im Zuge dessen auf die Website von Leonard gekommen. Ich war sogar schon kurz davor, ihm zu schreiben, ob wir uns zusammentun wollen, habe es dann aber nie gemacht. Also Learning daraus: Just Do It und nicht so viel denken. Und erst als Karin dann beim Startup Playground war, ist der Kontakt gelegt worden und der Stein kam ins Rollen.
Zuerst stand ja die Idee von “Campers Who Care” im Raum, wo du, Leonard, Camper von Dieselfahrzeugen zu elektrobetriebenen Autos umbauen wolltest. Ist dann dieser Switch vom Camper-Umbau zur Schau aufs Land-Plattform am Playground passiert?
Leonard: Die Ursprungsidee lag tatsächlich darin, Campingreisen nachhaltiger zu machen. Da war es am naheliegendsten, die alten Busse zu upcyclen. Ich musste dann aber feststellen, dass es wirtschaftlich gesehen sehr schwierig ist. Es ist ein unglaublich teures Projekt, deswegen habe ich mich dann auch für die Plattform entschieden, da auch hier Mehrwert geschaffen wird und ich damit auch meinen Beitrag zum nachhaltigen Campingreisen leisten kann. Trotzdem bin ich dann mit dem originalen “Campers Who Care” auf den Startup Playground gegangen, das Konzept habe ich dann aber in “Schau auf Land” geändert. Wir haben uns also tatsächlich am Playground geeinigt.
Nun möchte ich eine kurze Zeitreise starten: Wir schreiben November 2019 und das Wochenende des Startup Playground ist vorbei. Karin ruft Leonard an. Wie hat sich das alles dann zu einem Unternehmen entwickelt? Habt ihr es gleich ein Unternehmen genannt oder habt ihr es zuerst nur als Idee angesehen und daran gearbeitet?
Christian: Wir haben recht gemütlich gestartet. Wir haben uns anfangs noch in den WGs getroffen und es eher als Nebenprojekt angesehen. Mit Anfang 2020 haben wir dann aber gemerkt, dass es mehr Arbeit wird als ursprünglich geplant. Für uns ist es dann während dem ersten Lockdown so richtig losgegangen.
Karin, du warst davor Angestellte. Christian, du warst Einzelunternehmer mit deiner Marketingagentur. Leonard, was war deine Rolle?
Leonard: Ich saß wirklich die meiste Zeit in der Garage und habe an meinen Ideen gearbeitet – zu der Zeit war das Campers Who Care und Schau aufs Land. Gegründet haben wir dann im März 2020 und ab da haben wir auch Vollgas gegeben: und haben aktiv nach LandwirtInnen gesucht, die an unserem Konzept interessiert waren, Campingreisende als neue KundInnen zu empfangen.
Ihr drei habt ja sehr unterschiedliche berufliche Backgrounds: Management, Marketing, Grafikdesign. Wie sehr hat das Thema Ausbildung bei euch eine Rolle gespielt?
Karin: Eigentlich spielt die Ausbildung bei uns nicht wirklich eine Rolle. Es macht jeder irgendwie alles. Selbst wenn wir aus anderen Branchen wären, hätten wir uns bestimmt so zusammengefunden wie jetzt.
Christian: Jeder von uns hat seinen Werkzeugkoffer mit ins Boot gebracht und was man braucht, packt man einfach aus.
Karin und Christian, ihr seid verheiratet und arbeitet nun seit einem Jahr intensiv zusammen, wie geht es euch damit?
Karin: Es funktioniert sehr gut!
Christian: Und im Büro nehmen wir auch andere Rollen ein – da sind wir Arbeitskollegen und kein Ehepaar. Trotzdem ist Kommunikation alles, nicht nur zwischen uns zwei, sondern im ganzen Team. Man soll alles aussprechen.
Leonard: Deswegen hat es bei uns auch immer so gut funktioniert, weil wir von Anfang an immer alles besprochen und ausdiskutiert haben. Wir geben uns gegenseitig immer das Gefühl, das wir auf einer Augenhöhe sind, das macht uns als Team sehr stark.
Ich habe herausgehört, dass ihr sehr flach hierarchisch strukturiert seid. Habt ihr in der Gründungsphase darüber geredet?
Leonard: Ja, das war einer der ersten wichtigen Schritte damals! Wir haben lange darüber geredet, sind uns aber sehr schnell einig geworden: Wir sind alle drei GeschäftsführerIn und in gewisse Bereiche gegliedert. Bei Entscheidungen wird aber nur mehrheitlich entschieden.
Um zum Abschluss ein bisschen mehr Einblick in euer Startup Leben zu bekommen: Und wie sieht euer individueller Arbeitstag aus?
Leonard: Sehr unterschiedlich, obwohl wir alle drei nicht früh zu arbeiten beginnen. Ich, zum Beispiel, brauche morgens viel Zeit und die nehme ich mir auch gerne.
Christian: Bei mir ist es gleich. Ich bin sehr produktiv gegen 18 oder 19 Uhr, deswegen komme ich meist vor 20 Uhr nicht raus. Daher nehme ich mir auch gerne die Zeit in der Früh. Wir starten aber meist alle so gegen 9 oder 10 Uhr.
Karin: Sehr ähnlich. Ich gehe gerne in die Natur, mache dies aber eher vor der Arbeit, weil danach geht es sich meist nicht aus.
Eine Sache, die ich nicht noch einmal machen würde, ist…
Christian: Nichts, weil alles wertvolle Learnings waren.
Die 3 wertvollsten Learnings für uns waren…
- Du musst rausgehen und dich zeigen, sonst passiert nichts.
- Ein gutes Team muss sein.
- Man muss vollstes Vertrauen in die anderen haben.
Wie würdet ihr Schau aufs Land in einem Satz beschreiben?
Schau aufs Land ist ein digitaler Stellplatzführer, auf den Campingreisende nachhaltige landwirtschaftliche Betriebe in Österreich finden können, um dort für eine Nacht zu übernachten und nachhaltige und regionale Produkte erwerben können.
Vielen Dank für das Interview, an Leonard Röser, Karin Gruber-Steffner und Christian Gruber-Steffner!
Wenn auch du Teil des nächsten Startup Playgrounds sein möchtest, melde dich auf www.startupplayground.at an und erhalte alle Infos zur nächsten Ausgabe 2021.
Schau aufs Land im “Rakete im Ohr”-Podcast
Höre dir jetzt unsere neueste Podcast-Folge von “Rakete im Ohr” an und erfahre mehr über Leonard, Karin und Christian von Schau aufs Land.